Berliner Sagen und Legenden - der Pakt mit dem Teufel

 



Der Baumeister der Marienkirche war nicht nur fleißig im Bauen, sondern auch im Spielen. Er konnte seine Finger einfach nicht von den Karten lassen! Seit einigen Tagen hatte er einen neuen Partner, einen ziemlich merkwürdigen, gegen den er ständig verlor. Bald hatte er so hohe Schulden, dass er nicht mehr wusste, was er tun sollte. Ihn blieb nichts anderes übrig, als sich heimlich vom Geld der Kirchenbaukasse zu bedienen. Doch zwei Augen beobachteten ihn dabei.

Eines Abends, als er mit seinem Partner am Spieltisch saß, drückte der ihm einen großen Sack Gold in die Hand: «Mach beim Bau der Kirche einen Fehler, sodass bei der Einweihung das Gewölbe einstürzt.»
    Nun war dem Baumeister klar, wer sein Partner war - der Teufel! Er musste wohl oder übel einwilligen. Ihm wurde schlecht, als er das Geld nahm, aber er hatte eine Idee.

Endlich kam der große Tag: Die Kirche wurde eingeweiht. Der Baumeister erhielt viel Lob. Vor der Kirche wartete der Teufel ungeduldig auf den Einsturz des Gewölbes, doch nichts geschah. Der Baumeister hatte absichtlich den Befehl des Teufels ignoriert.


  Als er, lachend und mit dem Bischof ins Gespräch vertieft, die Kirche verließ, packte der Teufel seinen Spielpartner und erschlug ihn. Zum Gedenken an diesen mutigen Baumeister, der sein Leben für die Seelen vieler Menschen opferte, wurde ein Steinkreuz errichtet.
   
 
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