Berliner Sagen und Legenden - der fliegende Chorschüler

Der fliegende Chorschüler

   

Eines Tages beschlossen ein paar Chorschüler der Marienkirche auf den Kirchturm zu steigen, um dort die Krähennester nach Eiern zu durchsuchen. Oben angekommen legten sie ein Brett aus einem der Löcher, die sich im Turm befanden, hinaus. Zwei der Jungen hielten das Brett, der Dritte kletterte zu den Nestern. Er fand eine Menge Eier, die er in ein Körbchen legte. Seinen Gefährten gab er jedoch kein einziges Ei ab. Als sie fragten warum, antwortete er: «Ich habe mich in die Gefahr begeben hinunter zu fallen; deswegen gehören die Eier mir!» Als seine Kameraden das hörten, wurden sie sehr zornig. Sie flüsterten sich etwas zu, dann ließen sie das Brett los. Der Schüler stürzte hinab und dachte er müsste sterben. Nun hatte er aber seinen weiten Chormantel um. Der Wind breitete ihn wie einen Fallschirm aus. Langsam und unversehrt landete der Junge mitten auf dem Markt, der gerade vor der Kirche stattfand. Als Dank ließen seine Eltern das Steinkreuz errichten, was noch heute vor der Kirche zu sehen ist.

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